24.05.2023

Ernüchternde Bilanz

Der Ampel-Monitor Energiewende zeigt: Zwischen dem aktuellen Stand und den von der Regierung ausgegebenen Energiewende-Zielen für das Jahr 2030 klafft noch eine große Lücke – auch im PV-Bereich, bei den Wärmepumpen und der E-Mobilität.

Bild: DIW Berlin 2023

Ab dem 1. Januar 2024 soll möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden, bis 2030 der Anteil Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf mindestens 80 Prozent steigen und 2045 soll Deutschland schließlich sogar ganz klimaneutral sein. Die Bundesregierung hat sich auf dem Weg zur Energiewende eine ganze Reihe konkreter Ziele gesetzt – einige davon wurden bereits im Koalitionsvertrag der Ampel aufgezählt und seitdem konkretisiert oder verschärft.

Nun zeigt der Ampel-Monitor Energiewende des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne: Bei der Mehrzahl der insgesamt 24 betrachteten Indikatoren – sie stehen für die Bereiche erneuerbare Stromerzeugung, erneuerbare Wärme, Elektromobilität, Wasserstoff, Energieverbrauch und Versorgungssicherheit, aktueller Erdgasverbrauch von Haushalten und Gewerbe, Treibhausgasemissionen und Energiepreise – klafft eine große Lücke zwischen dem aktuellen Stand und den von der Regierung ausgegebenen Zielen für das Jahr 2030.

Am größten sind die Lücken bei grünem Wasserstoff und der Elektromobilität, gefolgt vom Ausbau der Windkraft auf See, vom Photovoltaik-Ausbau und der Installation von Wärmepumpen. So werden in puncto Photovoltaik-Ausbau derzeit erst 70,1 Gigawatt Leistung erreicht. 2030 soll die Leistung laut Plan allerdings schon bei 215 Gigawatt liegen. Das heißt: Das 2030er-Ziel wird aktuell erst zu 32,6 Prozent erreicht. Nicht viel anders sieht es bei den Wärmepumpen aus. Hier wurden von 6.000.000, die 2030 im Einsatz sein sollen, bislang 1.680.027 installiert – ein Anteil von 28 Prozent.

Noch schlechter fällt trotz erfolgreichen Hochlaufs die Bilanz im Bereich „Elektromobilität“ aus: Von 15 Millionen Elektrofahrzeugen, die 2030 auf deutschen Straßen fahren sollen, sind bislang erst 1.121.321 unterwegs, was einer Quote von 7,5 Prozent entspricht. Bei den Ladepunkten sind mit 85.109 gerade einmal 8,5 Prozent der veranschlagten Zahl von 1.000.000 installiert. Hinzu kommt, auch das zeigt der Monitor: Das derzeitige Ausbautempo (s. Grafik) ist bei fast allen Indikatoren deutlich zu niedrig. Die Ziele für das Jahr 2030 sind so nicht zu erreichen.

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Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin)