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11.04.2022

Mehr Transparenz gewünscht

Während Handys und Autos den Stromverbrauch anzeigen, tappen Verbraucher bei Elektrogeräten meist im Dunkeln. Dabei wünschen sich viele von ihnen mehr Transparenz bezüglich des Verbrauchs, auch bei der Heizung. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom.

Bild: Pixabay – geralt

Fernseher, Kühlschrank, Computer: Welches Gerät benötigt im eigenen Haushalt eigentlich den meisten Strom? Wie viel Energie verbraucht die Heizung und wie energieeffizient sind die eigene Wohnung oder das eigene Haus überhaupt? Acht von zehn Menschen in Deutschland (79 %) wollen – das ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.002 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren – weniger Energie verbrauchen, um einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Allerdings fehlen den meisten von ihnen die dazu nötigen Informationen. So wünschen sich 71 Prozent der Deutschen mehr Transparenz zum Stromverbrauch einzelner Geräte und 69 Prozent präzisere und leichter zugängliche Informationen über ihren Stromverbrauch insgesamt. 40 Prozent der Menschen in Deutschland wissen zudem gar nicht, wie viel Haushaltsstrom sie pro Jahr überhaupt verbrauchen; 30 Prozent können die Höhe ihrer monatlichen Abschlagszahlung nicht beziffern.

Label für energieeffiziente Heizungen
Auch beim Thema Heizen wünschen sich die Deutschen mehr Transparenz. So würden drei Viertel (75 %) ein Siegel oder Label begrüßen, das zeigt, ob die eigene Heizung energieeffizient ist. 68 Prozent wünschen sich intelligente Zähler, die in Echtzeit anzeigen, wie viel Energie die Heizung gerade verbraucht. 59 Prozent können sich außerdem vorstellen, ihre Verbrauchsdaten anonymisiert dem Ersteller der Heizkostenabrechnung zu übermitteln.

Aufgeschlossen sind die Deutschen überdies im Hinblick auf eine Digitalisierung der Gebäude, um diese so energieeffizienter zu machen. 65 Prozent der Befragten waren der Ansicht, alte Gebäude sollten – wenn möglich mithilfe digitaler Technologien – effizienter gemacht werden. Ein Viertel (28 Prozent) würde sogar mehr Miete für eine Wohnung bezahlen, wenn diese mit energiesparenden Smart-Home-Anwendungen ausgestattet ist. In einigen Haushalten ist das bereits der Fall: Fast ein Fünftel (18 %) der Befragten nutzt schon jetzt smarte Heizkörper und Thermostate.

Mehrheit unterstützt die Energiewende
Grundsätzlich, auch das eine Botschaft der Bitkom-Umfrage, unterstützt die Mehrheit der Menschen in Deutschland die Energiewende und hält den Umstieg von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas sowie Atomenergie hin zu Wind- oder Sonnenenergie für richtig (81 %). Vielen Bürgerinnen und Bürgern geht die Energiewende allerdings nicht schnell genug: 71 Prozent bewerten das Tempo als zu langsam, wobei es 45 Prozent als viel zu langsam und 26 Prozent als eher zu langsam ansehen. Lediglich für ein Fünftel (19 %) ist das Tempo genau richtig. Der Anteil derer, denen die Energiewende zu schnell geht, ist mit 6 Prozent verschwindend gering.

72 Prozent der Deutschen stimmen zudem der Aussage zu, die Energiewende werde ohne digitale Technologien nicht zu bewältigen sein. 69 Prozent sehen in digitalen Stromnetzen die Grundlage für die Energieversorgung der Zukunft. Allerdings ist damit auch die Angst verbunden, das Stromnetz könnte anfällig für Cyberattacken sein. Zwei Drittel (68 %) machen sich Sorgen, dass Hacker ein digitalisiertes Stromnetz lahmlegen könnten. Eine Angst, die aufgrund des Ukraine-Krieges weiter angestiegen dürfte. Deutlich geringer ist die Sorge vor einem Blackout im Zuge des Umstiegs auf Erneuerbare Energien (33 %).

Mehr Tempo bei Smart-Meter-Ausbau
Um die Energiewende schnell voranzutreiben, wünscht sich eine breite Mehrheit von 86 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mehr Informationen für Eigentümer und Mieter zum Energie sparen. 60 Prozent fordern eine Beschleunigung des Smart-Meter-Ausbaus in Deutschland. Fast die Hälfte (48 %) findet, energiesparende Smart-Home-Technologien müssten stärker staatlich gefördert werden.

Quelle: Digitalverband Bitkom / ZVEH

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